Kea-Wein


Elektroporationsanlage im KIT-IHM mit Maischepumpen. Die Poration biologischer Zellen und deren Kompartimente durch Anlegen gepulster elektrischer Felder (Elektroporation) ist ein in der Weinbereitung neuartiges Verfahren der Trauben- und Maischebehandlung, um insbesondere die Inhaltsstoffe der Beerenhaut wirkungsvoll und schonend zu extrahieren. Durch Beaufschlagen der Maische mit einer Anzahl sehr kurzer Hochspannungspulse werden die Poren vor allem in den Membranen der Beerenhautzellen irreversibel geöffnet. Wertgebende Inhaltsstoffe wie Farb-, Gerb- und Aromastoffe werden auf diese Weise bei Umgebungstemperatur einer effizienten Extraktion zugänglich gemacht.


Das Verfahren kann sowohl eigenständig als auch ergänzend angewandt werden. Bei der Rotmostbereitung ist eine Farbextraktion ohne Erhitzung und damit bei reduzierten Energiekosten möglich, bei der Maischegärung ist ein unterstützender Einsatz sinnvoll. Im Weißweinbereich können insbesondere Enzymbehandlung und lange Maischestandzeiten unterbleiben. Durch den wirkungsvollen Aufschluss der Beeren sind auch hier Vorteile gegeben sowohl bei der verbesserten Extraktion der sortenspezifischen Aromen als auch des hefeverwertbaren Stickstoffs, was zur Vermeidung der Untypischen Alterungsnote (UTA) und insgesamt zu einer besseren Weinqualität beiträgt


Feldstärkeverteilung in der Schnittdarstellung innerhalb des Elektroporationsreaktors zwischen den Elektroden.